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16.10.2022

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Martino Fromm Rohde 7. Dan WKF

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Giuseppe Beghetto 8. Dan WKF

Technischer Direktor Lombardei

Gallarate / Italien

Meister Beghetto, Urheber und Hauptautor dieses Werks, ist einer der größten  europäischen Experten in der Geschichte und Philosophie des Karate.

Seine Vorstellung von Karate hat sich, nach einer ersten Phase während der er hauptsächlich trainierte, enorm erweitert und zwar in Folge einer  tiefen Krise, die ihn "zwang" über die Bedeutung seiner Arbeit, der er  sich voll und ganz gewidmet hatte, nachzudenken.

Die "mittelfristigen" Folgen einer solchen spasmodischen Hingabe zeigten  "unvermeidlich" alle schlechteren Seiten und führten zu schweren  Ernüchterungen und psychophysischen Einbußen.

Seither hat ihn aber seine Suche nach der nobleren Seite dieser Kunst, die  lange Zeit verborgen geblieben waren, zur Entdeckung einer neuen,  begeisternderen und befriedigenderen Dimension geführt. In jeder  Hinsicht. Die Dimension der Kampfkünste, von der er gehört und die ihn  anfangs angezogen hatte (wie die meisten Übenden...), deren Existenz er  aber schon abzustreiten begann (wie die meisten Übenden...).

Giuseppe Beghetto ist in Italien (in Tombolo, Provinz von Padua) am 7. Mai 1950 geboren.

Er hat mit dem Training der Kampfkünste sehr jung, Mitte der sechziger  Jahre begonnen, als sie im Westen noch bahnbrechend waren. Er beginnt  mit dem Judo (zu der Zeit die bekannteste Kampfkunst) in der Provinz von Vicenza, an der Judoschule des Meisters Piccoli.

Sehr bald zieht ihn aber eine "neue" Kampfkunst an, die zu der Zeit sogar  vielen japanischen Judomeistern unbekannt war... das “Karate".

1966 meldet er sich zum ersten Mal an einem regelmäßigen Kurs in Vicenza an, der vom Meister Pietro Zaupa gehalten wurde (in Wirklichkeit handelte  es sich um ein koreanisches Karate).

1967 organisiert er selbst Kurse (in den Garagen von Privatwohnungen) für  einige Schüler, die an dieser "Neuheit” interessiert waren und eröffnet  am Ende des Jahres seinen ersten “Dojo"... im Pfarrhaus von S. Martino  Di Lupari. 1968 beginnt seine Karriere als Leistungssportler (anlässlich einer Rahmenveranstaltung eines Ringkampfs der Provinz).

Im Jahre 1968 lernt er den Meister Hiroshi Shirai kennen, der vom Meister  Zaupa eingeladen wurde, um einen regelmäßigen Kurs am “Ren Bu Kan" von  Vicenza zu halten (den man einmal monatlich besuchte und für welchen man ungefähr ein Drittel seines "monatlichen" Gehalts pro Stunde zahlte).

Dieser japanische Meister, der gegen Ende 1965 in die Lombardei kam, war der  erste nach Italien gesandte offizielle  Botschafter der Japan Karate  Association, die ihn als Lehrmeister für diese europäische Nation  ernannt hatte.

Ein Judoexperte, Meister Fassi (heute befasst er sich mit dem Shaolin Kung  Fu...), rief ihn..., weil Karate ihn neugierig gemacht hatte... Meister  Hiroshi Shirai war Gast des "Jigoro Kano" in Mailand (auf Führsprache  des damaligen Leiters der J.K.A Masatoshi Nakayama beim Pariser Meister  Henry Plee, Pionier des europäischen Karate). "Meister" Shirai, der den  Titel und den 5. Dan von der J.K.A. erhalten hatte, war zwar ein  hervorragender und kampflustiger Leistungssportler (mehrfacher  japanischer Sieger), war nur 28 Jahre alt, hatte aber nur zehn Jahre  zuvor mit dem Karate an der Universität begonnen und konnte daher nicht  ein Experte des Karate Do sein (noch werden...).

Sein großes Charisma (zusammen mit den sportlichen Leistungen und ... seinem exotischen Aussehen...) bezauberte jedoch die damaligen Schüler, die  ihm wie einer unbestrittenen und unüberwindlichen Autorität in allen  Gebieten des Karate folgten.

Giuseppe Beghetto, damals noch sehr jung, ...war keine Ausnahme.

1969 zieht er endgültig in die Lombardei (zuerst zu einigen Verwandten), um  bei dem Meister Shirai näher zu bleiben. Am 15. Mai 1969 eröffnet er in  Gallarate das Dojo "Sho Bu Kan" (der Name stammt aus dem Ort wo er  ursprünglich eröffnet wurde: das "Jugendzentrum") wo er heute noch  unterrichtet. Am 20. Juni 1969 bekommt er in Mailand, in der Via  Bezzecca Nr. 9, von Meister Shirai die Qualifikation Schwarzgurt 1. Dan, nach einer besonders harten ...Auswahl (...3 aufgestiegene Schüler von  106 geprüften Schülern...).

Bald darauf erscheint er, durch sein "Talent" und seinen ...Eifer in der Öffentlichkeit.

Anfänglich übt und unterrichtet er mindestens 8 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche.

Danach wird sein Einsatz noch größer, so dass er gezwungen ist 5 Nächte in der Woche in den Mailänder Trainingsorten in einer Ecke zu schlafen (später bekommt er einen Schlafplatz in der Dachkammer des Trainingsorts  zugeteilt).

Schon im Jahre 1970 steht er dem Meister Fugazza als Cheftrainer im C.S.K.S.  (Centro Sportivo di Karate Shotokan Sportzentrum für Karate Shotokan) in Mailand zur Seite und ist auch gleichzeitig offizieller Trainer an  weiteren zwei Trainingsorten des M.  Shirai.

1971 wird er mit dem 2. Dan ausgezeichnet.

Ab 1970 ist er die rechte Hand des Meisters Shirai und sein "interner  Schüler" (auch im Sinne des "Beppe san" einige Jahre lang als Gast bei  dem Meister in der Via Friuli in Mailand lebt). In dem siebziger Jahr  erreicht seine sportliche Karriere sowohl im Kata als auch im Kumite (zu einer Zeit wo die Kämpfe recht hart waren...) die größten nationalen  und internationalen Erfolge.

Er gewinnt mehrfach den italienischen Meistertitel und gewinnt auf  internationalem Niveau praktisch alles was ein  Nichtjapaner gewinnen kann (diese unüberwindliche Schranke wird später eine der vielen  Ursachen seiner Krise sein).

Erster unter den westlichen Teilnehmern nimmt er auch an  den internationalen  individuellen Wettkämpfen teil, die 1973 in Fukuoka, Japan stattfinden.  Unter den zahlreichen Siegen und Podesten ist der  wichtigste Erfolg  (aus der Sicht der Geschichte des europäischen Karate  und dieses  Buches) sicherlich der, als "erster europäische Meister" im  Kata  bezeichnet zu werden, nachdem er 1972 die individuellen europäischen  Meisterschaften in Mailand, Italien gewonnen hatte (er  gewinnt übrigens auch mit dem italienischen Team denselben Titel in der   Mannschaftsmeisterschaft, dann mit derselben Mannschaft den zweiten Rang im Kumite an den Europameisterschaften von Saarbrücken von 1973, wo er  aus anscheinend... unverständlichen Gründen aus der Kata-Mannschaft   ausgeschlossen wurde).

Seine hervorragenden sportlichen Leistungen beeinflussen seine Karriere auch in der Graduierung.

1973 wird er in Tokio mit dem 3. Dan direkt von dem Ausschuss der J.K.A.  dessen Vorsitzender Meister Nakayama war, ausgezeichnet (zu seinen  Mitgliedern gehörten berühmte Meister der J.K.A. wie Kanzawa und  Enoeda). Im Jahre 1974 wird er vom Meister Shirai mit dem 4. Dan  ausgezeichnet und 1975 erhält er die Qualifikation als ... "Meister".

Doch belastet ab Mitte der siebziger Jahre eine Reihe von ...  Unverständnissen ... (die sich später als sehr wohl verständlich  enthüllen werden...) mehr und mehr die Beziehung zu seinem "verehrten”  Meister (und folglich zu dem Karate, das er "verkörpert"), bis es zu  einer tiefen persönlichen Krise kommt. Mit Gleichmut nimmt der westliche Samurai Anstrengung und körperlichen Schmerz, die eisigen Nächte, die  kaputten Zähne und die gebrochenen Finger (9 von 10 ...) oder die  Kopfschmerzen hin (in Erinnerung an das Schläfenbein, das ihm sein  “€žverehrter" Meister während eines der ersten... Wettkämpfe angebrochen  hatte) und wäre fast von den tiefsten Verletzungen Überwältigt worden.   Die der Psyche...

Nachdem er sich mehrere Jahre lang geweigert hatte die Realität zu akzeptieren  (und dafür auch mit 4 Klagen wegen Körperverletzungen seiner Kunden...  und einer gescheiterten Ehe mit Kindern zahlen musste) hatte er seine  Schuld abgebüßt und durfte WIEDERWACHEN: diese "strenge" Disziplin, der  er sein ganzes Leben gewidmet hatte, war von einem unüberwindbaren  "Widerspruch" durchdrungen und seine Anhaltspunkte waren auch Meister  der ... Hypokrisie.

War das Karate?

Ab 1976 beginnt er seine verzweifelte persönliche Suche nach der tiefsten  und wahrsten Bedeutung dieser Kunst, der er sein Leben seit seiner  Kindheit gewidmet hatte (und ihn nun durch verschiedene buddhistische  Klöster zog). Dieser Weg konnte (aus seiner damaligen Sicht ...) nur in  Japan beginnen, ein Land das er schon im Laufe seiner sportlichen  internationalen Laufbahn kennen gelernt hatte.

Am Anfang wird er (aus sprachlichen Gründen...) von einem “€žketzerischen"  Lehrer begleitet (Bruno Cividini, der erste Westliche der Karate  Japanern beibringt...), dann geht er allein weiter und besucht  verschiedene Dojos. Der Höhepunkt seiner Wanderung erreicht er als er  nach vielem Bitten einen Meister aus Tokio (M. Takashi) überredet ihn in eine Ortschaft im Norden Japans zu begleiten, wo er einen "direkten”  Schüler (damals achtzigjährig) des M. Gichin Funakoshi kennen lernt.   Dieser "erklärt" ihm etwas was er mittlerweile... schon geahnt hatte:   die äußerste "Natürlichkeit" des Karate. Das war 1979. Von da an beginnt eine neue Wanderung auf der Suche nach dem wahren Wesen des Karate.   Diesen Weg begeht er heute noch.

Meister Beghetto s Karriere als Wettkämpfer endet also Ende der siebziger Jahre nach mehr als 400 Wettkämpfen und Veranstaltungen.

Seinen letzten Wettkampf anlässlich der europäischen Meisterschaft in  Manchester von 1980, schließt er mit "disqualifiziert"  ab, weil er im  Wettkampf, vor der Kommission, die u.a. aus den  japanischen Meistern  Ochi, Enoeda und Myazaki bestand und in Gegenwart  von M. Shirai, die  Kata "Bassai Dai" ...umgekehrt vorgetragen hatte  (einige Jahre später  "gewann" aber ein Japaner die Weltmeisterschaft  durch die Vorführung  einer "mysteriösen" Kata, die sich aber dann  ...unerhört... als "für  diese Gelegenheit erfunden" herausstellte, wie  der Wettkämpfer selbst  ...später.. zugab).

Meister Beghetto s Erfahrung beschränkt sich nicht nur auf die des Sportlers  auf internationalem Niveau, denn er hat auch mehrere unterschiedliche  Ämter in verschiedenen Vereinen ausgeübt, die bis heute abwechselnd (... vergeblich...) versucht haben die Disziplin des Karate auf nationaler  und internationaler Ebene zu vereinheitlichen.

Trotz seines jungen Alters hat er praktisch an allen Prüfungskommissionen der siebziger Jahre teilgenommen (die die heutige Klasse der italienischen  Karate-Meister gebildet haben).

Er war regionaler und nationaler technischer Direktor in der Lombardei, in Italien und in verschiedenen europäischen Nationen. Er ist heute 8. Dan W.K.F. (World Karate Federation, der Karate  Weltverband mit der  größten Anzahl Mitgliedern und der einzige der,  offiziell vom C.I.O.  Internationales Olympisches Komitee anerkannt ist)  und ist  Mitglied  der Landeskommission, die sich um die Prüfungsprogramme für die  verschiedenen Meistergrade für die F.I.J.L.K.A.M kümmert (Federazione   Italiana Judo, Lotta, Karate e Arti Marziali (italienischer Verband für  Judo, Ringkampf, Karate und Kampfkünste) mit der größten Anzahl   Mitglieder im Bereich Karate und der einzige der direkt vom C.O.N.I.   (Comitato Olimpico Nazionale Italiano, Italienisches Nationales  Olympisches Komitee), für die Verbreitung des Karate in der Sportwelt  und in den öffentlichen Schulen anerkannt wird).

Er hat außerdem verschiedene Verbände die die Verbreitung des Karate zum  Ziel hatten, gegründet und unterstützt; darunter den Verband "Amici del  Karate" (Verband der Karate-Freunde) und den A.Ka. I (mit dem mehrfach  italienischen Sieger Enzo Montanari - später ebenfalls "wiedererwacht" - und Autor des Buches "Karate sconosciuto" (Das unbekannte Karate)).

Seine Vorstellung von Karate hat sich offensichtlich nicht  nur auf den Sport beschränkt sondern hat ihn dazu geführt die  unterschiedlichsten  Disziplinen zu ergründen die das "Selbstbewusstsein" stärken wollen;  zuerst studierte er mit den Gruppen der mentalen  Dynamik und "Dynamic  Business Management" (in Genf, zusammen mit einem  anderen  "wiedererwachten" Karateka, dem Meister Bruno de Michelis,  Vize-... da  er Nichtjapaner ist... Weltmeister von 1977, danach  Psychologe der  Mailänder Fußballmannschaft Milan, die alles gewonnen hat was es im  Fußball zu gewinnen gibt... und der vor vielen Jahren eine  ähnliche  Initiative, wie die unsere, ergriff: die Veröffentlichung des  Buches  des Meisters Funakoshi "Karate Do Kyohan"), dann studierte er das Zen  (u.a. besuchte er in Frankreich M. Deshimaru) und besuchte   wissenschaftliche "multimediale" Kurse an der Sportschule des CONI bis   er sich mit "Rei Ku" und "Yoga" befasste (den er in seinem Dojo in   Gallarate unterrichtet).

Heute ist Meister Beghetto hauptsächlich als Experte der Geschichte und der  Philosophie des Karate und insbesondere der Kata “€žBunkai" geschätzt. Aus diesem Grund ruft man ihn, um Kurse in verschiedenen europäischen  Ländern zu halten.

Dieses Werk, das von einigen seiner Schüler stark gewollt wurde, ist das Fazit seiner Erfahrungen. Es ist ihm gelungen, eine Arbeitsgruppe zu  motivieren und zu koordinieren, die aus leidenschaftlichen Forschern  verschiedener europäischer Nationen zusammengestellt war, die  zusammengearbeitet haben, um der größtmöglichen Anzahl von Übenden (von  gestern, von heute und... von morgen) den Zugang zu der  außerordentlichen Dimension des Karate zu ermöglichen, vorausgesetzt,  sie üben diese Disziplin mit der richtigen Einstellung.

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